Pop  Indie-Pop
Postcards Ripe T30045 CD
Auf Lager. Sofort lieferbar. Lieferung bis Montag, 14. Juli 2025 Preis: 15,98 EURO

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FormatAudio CD
BestellnummerT30045
Barcode4038397000453
LabelT3 Records
Erschienen am28.03.2025
Verkaufsrang153

Hersteller/EU Verantwortliche Person

Hersteller
  • UnternehmensnameCapital Music & Media
  • AdresseGrossbeerenstr. 82, 10963 Berlin, DE
  • e-Mailcapitalmusic@t-online.de

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      Während die Welt um sie herum zerbröckelt, verwandeln Postcards ihre Wut in etwas Transzendentales. Mit ihrem neuen Studioalbum Ripe nimmt das libanesische Trio alles auf, was sie in den letzten zehn Jahren angesammelt haben, und streckt es in neue, unerwartete Richtungen. Ripe ist sowohl ein Au;ruch als auch eine natürliche Entwicklung für die Band: rauer, dunkler, aber mit der gleichen unbeirrbaren Entschlossenheit ‐ eine passende Antwort auf die Unruhen, die ihre Region derzeit durchlebt.

      Der Opener „I Stand Corrected“ lässt den Hörer sofort in eine neblige Klangwelt aus verzerrten Gitarren, pulsierenden Rhythmen und Julia Sabras ätherischer Stimme eintauchen und endet mit dem wiederholten Mantra „Destroy, rebuild, you know the drill“, das die Zyklizität ankündigt, die sich durch das Album zieht. Ripe enthält Spuren des charakteristischen Dream‐Pop‐Sounds der Band, aber die Energie des Albums ist zerklüftet, dringend und oft explosiv roh. Ein Großteil des Albums wurde live im Haus der Familie vom Schlagzeuger Pascal Semerdjian in den libanesischen Bergen aufgenommen, und das merkt man. Ripe fängt die Band im selben Raum ein, und bringt die Energie und Dringlichkeit ihrer Live‐Shows ins Studio. Der langjährige Produzent Fadi Tabbal hat wieder einmal ein perfektes klangliches Zuhause für die Songs geschaffen und dabei ein feines Gleichgewicht zwischen üppig und schwer gefunden.

      Sabra übernimmt dieses Mal den Großteil der Gitarrenarbeit, und ihr raues, gefühlvolles Spiel ist das Herzstück dieser Platte. Marwan Tohme am Bass und Semerdjian am Schlagzeug haben verschiedene Charakteristika, aber es ist die Summe dieser Teile und die Synergie zwischen ihnen, die wirklich alles zusammenfügt. Die Band verfällt oft in hypnotische Grooves, wobei Tracks wie das neblige „Colorblind“ und das messerscharfe „Poison“ einen rhythmischen Puls offenbaren, der angesichts der Schwere und Dissonanz des Materials überraschend wirkt. Und obwohl es eine bewusste Verschiebung von einem früheren Synthie‐getriebenen Sound zu einer mehr gitarrenzentrierten Palette gibt, weben sich immer noch atmosphärische Schichten durch das Album. Das Ergebnis ist ein Sound, der sich sowohl intuitiv als auch ausladend anfühlt.

      „Dust Bunnies“, die Leadsingle des Albums, bringt eine bedrohliche, beunruhigende Atmosphäre mit sich, die an die düsteren Momente von PJ Harvey erinnert. Es ist eine Liste der Frustrationen, die das Leben im Libanon mit sich bringt, die eine ursprüngliche, über Generationen weitergegebene Wut anzapft und darin gipfelt, dass Sabra schmettert: „Our ancestors may have known / There's nowhere left to go“. Diese fatalistische Perspektive wird in „Ruins“, einer kraftvollen Reflexion über Beharrlichkeit, widerlegt: "Like roots among stones / We carry on". Während des gesamten Albums bewegt sich die Band in den fragilen Räumen zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Resignation und Widerstandskraft. Diese Themen werden im Kontext des Heimatlandes der Band noch schärfer. Angesichts des andauernden Krieges in Gaza und der Angriffe auf den Südlibanon ‐ die sich zwischenzeitlich bis nach Beirut und darüber hinaus ausgebreitet haben ‐ kanalisieren Postcards die allgegenwärtige Gewalt in ihrer Musik. Sie hatten schon immer eine politische Ausrichtung durch eine sehr persönlichen Blick.

      Während die Gewalt immer näher rückt, setzt sich Ripe mit dem Leben im Libanon auseinander und damit, was es bedeutet, zu bleiben. Aber die Band weigert sich, sich von der Dunkelheit auffressen zu lassen. Ripe mag ein Album sein, das aus Wut, Trauer und Ungewissheit geboren wurde, aber es ist auch ein Album des Trotzes. Es ist Postcards in ihrer wildesten, verletzlichsten und zugleich selbstsichersten Form. Sie sind düsterer geworden, aber dabei haben sie eine neue Klarheit gefunden. Der Titel des Albums spiegelt dieses Wachstum und diese Reife wider. Postcards' und unsere Welt mögen aus den Fugen geraten, doch die Band bleibt selbstbewusst und fest verankert, mit tiefen Wurzeln in der Erde, während ihre Musik in immer größere Höhen aufsteigt. Inmitten der Verzweiflung des ersten Tracks gibt es einen Hoffnungsschimmer: „Hold on to you / I think I'm onto something“. In der Tat, diese Band hat etwas vor. Und inmitten des Lärms, inmitten der Wut, haben sie etwas unheimlich Schönes geschaffen.

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      CD 1
      • 1.I Stand Corrected03:40
      • 2.Dust Bunnies04:20
      • 3.Poison03:35
      • 4.Wasteland Rose05:38
      • 5.Nine03:26
      • 6.Colorblind04:17
      • 7.Ruins05:12
      • 8.Angel03:24
      • 9.Construction Site03:41
      • 10.Dark Blue03:56
      • Total:41:09