In der zeitgenössischen Musik ist die Grenze zwischen Komposition und Improvisation im Laufe der Generationen immer unschärfer geworden. Die Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts haben die Grenzen der melodischen und harmonischen Struktur erweitert, was zu Stücken geführt hat, die Zuhörer und Interpreten gleichermaßen herausfordern.
In der Hoffnung, in diese Richtung zu arbeiten, tauchte der Pianist und Komponist Jake Hart in die Welt des Jazz und der zeitgenössischen Musik ein. Für seine Debütaufnahme Collage hat Hart musikalische Ideen aus der zeitgenössischen klassischen Musik zu einem durchkomponierten Stück verwoben, das wie ein improvisiertes Musikstück klingt.
Während seiner prägenden Studien am Klavier entdeckte Hart seine Liebe zum Solospiel. Er wusste, dass er sein erstes Album als Soloklavierspieler aufnehmen würde. Obwohl er als Teenager mit dem Soloklavierspiel im Jazzbereich begann, führte Harts Studium der modernen Komposition dazu, dass er die Klänge von Komponisten des 20. und 21.
Jahrhunderts in seine Improvisationen einfließen zu lassen. Als er sein Studium abschloss, hatte Hart eine neue Methode des Komponierens entdeckt, die seinem besonderen Stil entsprach. Harts langes Studium und die Aufnahme einer enzyklopädischen Liste von Komponisten, darunter so unterschiedliche wie Arnold Schönberg, Toru Takemitsu und Morton Feldman, verschafften ihm Zugang zu Myriaden von musikalischen Ideen, die er in seinen Kompositionsprozess einzubeziehen begann. Diese verinnerlichten Ideen wurden dann arrangiert und auswendig gelernt, um ein durchkomponiertes Stück ohne Notation zu bilden.
Die Aufführung klingt wie eine lange Solo-Klavierimprovisation, die so zeitgenössisch klingt wie jeder improvisierende Künstler. Die daraus resultierende Komposition, Collage, ist ein fast einstündiges Stück, das ein Füllhorn musikalischer Ideen ist, die gekonnt zu einer faszinierenden Performance arrangiert wurden. Nachdem er 2021 mit dem Kompositionsprozess begonnen hatte, hat Hart Collage verinnerlicht, ein Stück, das seinen einzigartigen Stil und seine Stimme verfestigt hat.
Die Entstehung von Collage hat zu Harts Entscheidung geführt, eine Sammlung von zwölf Collage-Stücken zu schaffen, die das gleiche Konzept der kreativen Anleihen bei Komponisten nutzen, sich aber mit einer größeren Vielfalt und einer weiter zurückreichenden Entwicklung der Musik beschäftigen werden.
Auf seinem Debütalbum Collage hat Jake Hart ein faszinierendes und einzigartiges Stück Musik für Soloklavier komponiert, das die Grenzen von Klassik und Jazz in seinem eigenen kaleidoskopischen musikalischen Universum durchbricht.