Auf seinem neuen Album „La Vie Devant Soi“ wendet sich der Franko-Katalanische Bassist Renaud Garcia Fons seiner Heimatstadt Paris zu. Der Albentitel entstammt dem Buch „La Vie Devant Soi“ von Romain Gary aus dem Jahr 1975. Es erzählt die Geschichte einer außergewöhnlichen Verbindung zwischen einem arabischen Waisenkind und einer jüdischen Mutter.

Für dieses Projekt lud Renaud Garcia Fons David Venitucci (Akkordeon) ein und Stephen Caracci (Vibes & Percussion). Im Trio loten sie innovativ und experimentierfreudig die Grenzen des Jazz aus. Renaud Garcia Fons drückt sein Credo mit eigenen Worten so aus „(the underlying idea is) to create a kind of chamber music, to play together, searching for nuances and sound textures from an acoustic base”.

Renaud Garcia Fons, der vor allem für seine Flamencomusik und seine musikalischen Ausflüge nach Indien und Osten bekannt ist, fühlte den Drang, sich heimischer Gefilde zuzuwenden. Auf seinem neuen Album besinnt er sich auf die Französische Schule des Jazz des 19. Jahrhunderts. Die Idee dazu begründet es so „If I only made Mediterranean or oriental music, I’d be limiting myself; I’ve got more than that in my luggage. I was listening to Satie and Debussy long before I heard Munir Bashir”.

Entstanden sind 9 wunderbare Pariser Szenen, bei denen beim Anhören ein Prévert, Doisneau oder Michel Simon um die Ecken zu lugen scheint. So etwa in dem bewegten Stück „Montmartre en Courant“ oder beim wehmütigen „Le long de la Seine“. Das Album ist eine brillante Melange aus Musik, Groove, Poesie und Klängen eines nostalgischen Paris aus den Augen eines großen Künstlers.

Renaud Garcia-Fons: 5 Strings Double Bass
Stephan Caracci: Vibes & Drums
David Venitucci: Accordion