Konrad Jarnot, baritone · Helmut Deutsch, piano
Konrad Jarnot hat längst bewiesen, dass er sowohl im Liedgesang wie auch auf der Opernbühne seinen Bariton mit Gefühl und Verstand einzusetzen weiss. Im Jahr 2000 gewann er den 49. Internationalen Musikwettbewerb der ARD. Ein erster Preis, der nur selten bei diesem Wettbewerb vergeben wird. Nach wie vor feiert der Schüler von Piernay, Rilling und Fischer-Dieskau überwältigende Triumphe in den Konzertsälen der Welt. Diese Auswahl mit Liedern von Ravel und Duparc macht hörbar, was Jarnot auszeichnet.
Henri Duparc (1848–1933)
Les Mélodies
Henri Fouques-Duparc war ein Mann von
außergewöhnlicher schöpferischer
Begabung. Zugleich litt er unter nervösen
Störungen, die die natürlichen kritischen
Sinne dieses Komponisten verstärkten. Es
führte dazu, dass er für den Großteil seines
Lebens nicht einmal daran denken konnte,
einen einzelnen Ton Musik zu schreiben.

Glücklicherweise ist Ihm zwischen seinem
20. und 37. Lebensjahr eine fruchtbare
Schöpfungsperiode gegönnt gewesen. Zu
dieser Zeit sind u. a. die 14 Mélodies entstanden,
die die Genialität Duparcs beweisen
und uns einen bleibenden Liedschatz
hinterlassen. Die 12 hier aufgenommen Mélodies
sind für Männerstimme gedacht.
Maurice Ravel (1875–1937)
Shéhérazade
Maurice Ravel zeigt in der Shéhérazade
(1903) eine vortref.ich gestaltete Gesangssprachlinie.
Das Gedicht wurde am
Anfang der Kompositionszeit für Ravel von
dem Dichter selbst vorgetragen. Ravels Begeisterung
für das Lied beruhte immer auf
Erzählung und nicht nur auf Klängen ohne
Zusammenhang. Beispielhaft dafür sind die
zwei angehängten Sätze „La .ute enchantée”
und „L’ indifférent”, wo Ravel versucht,
mit einfachsten Mitteln pure Emotion auszudrücken.
Gewöhnlicherweise wird das
Werk mit Frauenstimmen aufgeführt, jedoch
bleibt das Gedicht geschlechtsneutral. Die
vorliegende Aufnahme ist eine Welt-Ersteinspielung
für Bariton und Klavier.