Manchmal könnte man glauben, dass in Frankreich an jeder Straßenecke diese typisch französischen Chansonniers herumstehen. Hunderte junge und ältere Männer, aber auch Frauen, alle samt einsam, mit gebrochenem Herzen und einem wunderschönen wahren Lied auf den Lippen. Die Sache ist nur: sie sind anders als ihre Kollegen hierzulande alle gut und haben alle etwas zu sagen. Der neueste im Bunde heißt Guillaume Grand, 27 Jahre alt, Dreitage Bart und eine Stimme, so rau und doch so zerbrechlich, wie gemacht dafür, dem weiblichen Geschlecht kalte Schauer zu verpassen. Mit seinem Debutalbum „L`amour est laid“ - „Die Liebe ist hässlich“ und der Single „Toi et Moi“ landete er in Frankreich Top Ten Hits, jetzt soll das steife Deutschland seinem Charme erliegen.

Es wird ihm gelingen, denn er ist vielleicht einer von vielen, aber nicht viele sind so wie er. Zwölf eindringliche und eingängliche Lieder hat er auf „L´amour est laid“ gesammelt – Chansons für das 21.Jahrhundert. Irgendwo zwischen Folk, Chanson, Pop und Musette wandelt Guillaume Grand auf seinem Debutalbum, sein Ziel verliert er dabei nie aus den Augen: Musik als perfektes Vehikel für tiefe Gefühle. Auch im wahren Leben ist der bekennende Hyperchonder ein Getriebener, seine Kindheit verbrachte er größtenteils „on the road“, als Begleiter seines rastlosen Vaters.

Natürlich könnte das nur eine Lüge sein und die Wahrheit ist viel langweiliger. Es wäre egal, denn von einem wie Guillaume Grand lassen wir uns gerne belügen.