| Format | Audio CD |
| Ordering Number | DEC-007 |
| Barcode | 4270000083570 |
| label | decurio |
| Release date | 3/11/2022 |
| Players/Contributors | Musicians
- Heesch, Christoph
- Madoka Berg, Helena
- Park, Kyoungmin
- Xhoxhi, Dorian
Composer
- Dvorak, Antonin
- Suk, Josef
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Manufacturer- Company namedecurio Schröder & Kowalski GbR
- AdresseStephanstr. 52, 10559 Berlin, DE
- e-Mailbenedikt.schroeder@decur.io
Das Philharmonische Streichquartett Berlin präsentiert zwei Werke böhmischer Komponisten, welche in einem besonderen Verhältnis zueinander stehen: Josef Suks zweites Streichquartett Op. 31 und Antonín Dvořáks 13. Streichquartett Op. 106. Suk selbst war es nämlich, der als Geiger 1896 mit seinem eigenen Quartett das Streichquartett von Dvořák uraufführte.
Das Streichquartett um die drei Berliner Philharmoniker Helena Madoka Berg, Dorian Xhoxhi und Kyoungmin Park zusammen mit Christoph Heesch begegnet diesen beiden Werken mit außerordentlich großer Spielfreude, hoher Präzision und einem besonderen Gespür für Klanggestaltung. Eine packende und zugleich einfühlsame Interpretation eines virtuosen, jungen Ensembles.
Das Dvořák’sche Streichquartett Op. 106 stammt aus einer überglücklichen und unbekümmerten Zeit: Im Jahr 1895, mit dem Beschluss, die „Neue Welt“ endgültig hinter sich zu lassen und zurück in die Heimat zu kehren, schrieb er es innerhalb weniger Wochen. Es ist geprägt von Heiterkeit, schillernden Farben und teils kühner Harmonik. So gehört das Adagio wohl zu einem der ausdrucksstärksten und schönsten Sätze, die der Komponist je zu Papier gebracht hat.
Josef Suk, der mit Dvořáks Tochter Ottilie verheiratet war, führte nicht nur privat, sondern auch musikalisch eine enge Beziehung zu Dvořák. Der Schwiegervater und Mentor hatte großen künstlerischen Einfluss auf seinen Schwiegersohn und so überrascht es auch nicht, dass das „Böhmische Streichquartett“, in dem Suk zweiter Geiger war, zur Uraufführung Dvořáks Streichquartetts auserwählt wurde.
Obwohl die Einflüsse des Schwiegervaters in Suks frühen Werken deutlich zu hören sind, bewegt sich sein zweites Streichquartett Op. 31 in deutlich avantgardistischeren Gefilden. Nach dem plötzlichen Tod Dvořáks im Jahr 1904 und Ottilies im darauffolgenden Jahr, stürzte Suk in eine tiefe Krise, aus der er mit einer neuen musikalischen Sprache schlussendlich wieder herausfand. Auch wenn sich diese Sprache keiner eindeutigen Strömung zuordnen lässt, sind Anklänge von Debussy, Mahler, Strauss und Schönberg erkennbar.
Bei einer Aufführung des Streichquartetts in Berlin soll die Kritik Suk zum „schrecklichsten Anarchisten neben Schönberg“ gestempelt haben. Ob das Werk mit seinen satten, schweren Harmonien auch heute noch so wahrgenommen wird – in Zeiten, in denen nicht nur die Berliner Philharmoniker Suk wieder vermehrt zum Erklingen bringen – überlässt das Philharmonische Streichquartett Berlin mit vorliegender Aufnahme dem Publikum.