Leyla McCalla feiert mit „Vari-Colored Songs: A Tribute to Langston Hughes” die Komplexität afroamerikanischer Kultur und Identität. Zugleich ist das Album eine Hommage an das Erbe von Dichter und Denker Langston Hughes. Die Songschreiberin und Multiinstrumentalistin verbindet die außergewöhnlichen Gedichte mit ihren Kompositionen, die gleichwohl Freiheit und Tiefe vermitteln. Ihnen gegenüber stellt sie Folksongs aus Haiti, der ersten unabhängigen schwarzen Nation, Heimat ihrer Eltern und ihrer ersten Erfahrungen im Leben. McCallas Musik verwebt elegant haitianische Einflüsse mit amerikanischer Folkmusik, genau wie Hughes seine Landessprache in seine viel beachteten Gedichte fließen ließ, um das Haitianische Kreyòl zu einem Leuchtfeuer für die Widerstandskraft der afrikanischen Identität im brutalen Erbe des Kolonialismus werden zu lassen. „Vari-Colored Songs“ ist ein Album des Protests und Widerstands, dem eine Stille Kraft innewohnt und von Beginn an mit seiner geschichtlichen Tiefe fesselt.

Bereits 2013 veröffentlichte Leyla McCalla das Album in limitierter Auflage, ehe sich das amerikanische Label Smithsonian Folkways darum bemühte, ihre Musik einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Dort nahm sie auch 2019 zusammen mit Rhiannon Giddens, Amythyst Kiah und Allison Russell das Album „Songs Of Our Native Daughters“ auf. Über „Vari-Colored Songs“ sagt die Sängerin, Cellisitin und Banjospielerin: Die Weisheiten und wahrhaftigen Geschichten von Langston Hughes inspirieren uns alle, die scheinbar alltäglichen Dinge und von Gesellschaft stigmatisierte Gruppen zu feiern.