Eine Opernrarität in Spitzenbesetzung! Einer der großen
Literaten des Symbolismus – Maurice Maeterlinck
– schrieb das Libretto zu Ariane et Barbe-Bleue. Paul
Dukas verfertigte daraus eine dreiaktige Oper, die zu
seinem Hauptwerk werden sollte (Uraufführung in
Paris, Mai 1907).
Unter der idiomatischen Leitung des in Paris
geborenen und ausgebildeten Dirigenten Bertrand
de Billy ist auf dieser Einspielung der Oper eine
Sängerbesetzung zu hören, die für dieses Werk konkurrenzlos
sein dürfte.
Bertrand De Billy
Radio-Symphonieorchester Wien · Slovak Philharmonic Choir
Choreinstudierung: Blanka Juhanakova
Deborah Polaski | ... | Ariane |
Jane Henschel | ... | La Nourrice |
Kwangchul Youn | ... | Barbe-Bleue |
Ruxandra Donose | ... | Selysette |
Stella Grigorian | ... | Bellangere |
Ileana Tonka | ... | Ygraine |
Nina Bernsteiner | ... | Melisande |
Ante Jerkunica | ... | Le Vieux Paysan |
Erik Årman | ... | 2e Paysan |
Markus Raab | ... | 3e Paysan |
Aufbruch und Zusamenfassung: Zur Oper „Ariane
und Blaubart “ von Paul
Dukas
Vor allem: ja nicht gehorchen.“ Es sind
diese Worte von Ariane, die als Motto
der Oper Ariane und Blaubart von Paul Dukas
(1865–1935) gelten können. Denn wenn
Ariane gehorcht, dann „anderen Gesetzen als
seinen“. Damit meint sie Herzog Blaubart,
Ariane ist eine seiner Frauen. Ihren Eigennamen
hat sie vom Librettisten Maurice Maeterlinck
erhalten: Im ursprünglich französischen
Märchen, das über Charles Perraults
Contes de ma mère l’Oye von 1697 Eingang
in die erste Auflage der Grimms Märchen von
1812 fand, ist sie namenlos.
Doch damit nicht genug: Im Gegensatz
nämlich zu anderen Vertonungen – so etwa
Blaubart von Jacques Offenbach, Herzog
Blaubarts Burg von Béla Bartók oder Franz
Hummels Kammeroper Blaubart – steht in
Dukas’ Musiktheater der Befreiungsschlag
von Ariane im Zentrum. Sie nimmt ihr
Schicksal selbst in die Hand, lässt sich von
Blaubart nicht unterdrücken, trotzt seinen
Drohungen. Im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen
krempelt Ariane die Ärmel hoch,
selbst ist hier die Frau. Allerdings steht sie
am Ende ziemlich alleine da: Keine der Eingesperrten
möchte ihr in die Freiheit folgen.
In mehrfacher Hinsicht ist dies ungeheuerlich.
Einerseits nämlich steht Arianes
Kampf um Freiheit stellvertretend für den
Kampf der Frauen um Gleichberechtigung –
und dies 1907, also zu einer Zeit, als Frauen
mehrheitlich nicht einmal frei wählen durften.
Andererseits nimmt die Oper vorweg,
woran eine bis heute noch nicht erreichte
vollständige Gleichberechtigung von Mann
und Frau auch scheitern könnte, nämlich
am mangelnden Protest vonseiten der Unterdrückten
selber.
Es nimmt nicht wunder, dass Dukas’
Dreiakter nach seiner Uraufführung am 10.
Mai 1907 am Pariser Théâtre de l’Opéra‑Comique
in westlichen Salons lebhaft diskutiert
wurde. Dass zudem Arianes Großherzigkeit
gegenüber Blaubart – sie lässt ihn
schließlich am Leben – auch als Forderung
nach mehr „Weiblichkeit“ in der Politik interpretiert
werden kann, erhitzte zusätzlich
die Gemüter. Und schließlich soll Dukas’
Oper auch in Homosexuellenkreisen diskutiert
worden sein, denn einiges erscheint in
homoerotischem Licht.
„Oh! Eure Lippen sind frisch und eure
Wangen wie Kinderwangen“, schwärmt Ariane,
wenn sie auf ihre Vorgängerinnen trifft.
„Und hier sind eure nackten Arme, biegsam
und warm sind sie, und eure runden Schultern.
Hier sind die Flammen eurer Augen,
und hier auf meinen Händen ist der Hauch
eurer Lippen! Ich sehe nicht, was ich tue; ich
küsse euch alle und empfange eure Hände
ringsherum.“ Später besingt Ariane jede einzelne
Eingekerkerte. Man mag von all diesen
Interpretationen halten, was man will; es ist
das geheimnisvoll-symbolträchtige Libretto
selbst, das sie ermöglicht.
Dass sich die Oper international nicht
nachhaltig etablieren konnte, mag auch an
diesen Deutungsmöglichkeiten liegen – an
den Aufbruch zu einem modernen sozialen
Denken: Die Oper kam wohl zu früh. Noch
dazu war Dukas jüdischer Abstammung, was
eine nachhaltige Rezeption wegen des bald
anbrechenden Nationalsozialismus zusätzlich
erschwerte. Dabei fand die Oper unter Zeitgenossen
regen Zuspruch. So hielten Karol
Szymanowski, Ferruccio Busoni oder Bruno
Walter das Werk für die wichtigste französische
Oper neben Claude Debussys Pelleas
und Melisande; auch Arnold Schönberg, Anton
Webern und Alban Berg äußerten sich
begeistert.
Tatsächlich erscheint die Oper als kunstvolle
Zusammenfassung zentraler Tendenzen
zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Denn wenn
das Werk wegen seiner stilistischen Nähe zu
Richard Wagner und Richard Strauss gerne
als Gegenstück in deutscher Tradition zu
Debussys Pelleas und Melisande betrachtet
wird, so ist dies nur die halbe Wahrheit. Es
ließe sich schon alleine darüber diskutieren,
worauf sich Wagner und Strauss ihrerseits
maßgeblich berufen. Die Antwort findet sich
in der epochalen Instrumentationslehre von
Hector Berlioz.
In der von ihm ergänzten und revidierten
Auflage schreibt Richard Strauss 1904 über
Berlioz’ Lehrbuch von einer „Sehergabe, die
für den aufmerksamen Leser oft in wenigen
Zeilen den ganzen Wagner vorausahnen
lässt.“ Deswegen hat Strauss das Buch um
wichtige Wagner-Notenbeispiele ergänzt.
Es ließe sich also in Dukas’ Oper auch eine
französische Tradition feststellen, und zwar
nicht nur indirekt. Denn der Einsatz von
bestimmten Instrumentalklängen und Spieleffekten
verweist mitunter deutlich auf Berlioz,
zudem lassen sich impressionistische
Tendenzen nachweisen.
Schon in Dukas’ heute wohl bekanntestem
Werk, dem Orchester-Scherzo L’Apprenti
sorcier („Der Zauberlehrling“ nach Goethe)
von 1897, schimmert Impressionismus durch.
So zeigt sich also einmal mehr, dass die Kunst
vor allem ein Diskurs und Austausch von
Ideen ist. Hiervon zeugt gerade Dukas’ Oper,
die in der Zusammenfassung musikalischer
Tendenzen eine Bilanz und zugleich einen
fragenden Ausblick auf Kommendes bietet.
Damit stellt dieses Werk ein in seiner Bedeutung
kaum zu unterschätzendes und zugleich
zutiefst originäres Bindeglied zwischen Spätromantik
und Moderne dar.
Marco Frei
BERTRAND DE BILLY
Bertrand de Billy wurde 1965 in Paris geboren
und trat dort nach seiner Ausbildung
zuerst als Orchestermusiker, sehr bald
jedoch als Konzertdirigent in Erscheinung.
Er entschloss sich, das Handwerk des Kapellmeisters
von Grund auf zu lernen und ging
von Paris als 1. Kapellmeister und stellvertretender
GMD an das Opernhaus in Dessau.
In gleicher Position wechselte er 1996 nach
Wien, eine Stadt, die bis zum heutigen Tag
der Mittelpunkt seines Wirkens ist. Parallel
dazu entwickelte sich sehr schnell de Billys
internationale Karriere.
Innerhalb weniger Jahre debütierte er u.a.
in Londons Covent Garden, den Staatsopern
von Berlin, Hamburg und München, Brüssels
La Monnaie und der Pariser Bastille-Oper.
1997 trat er zum ersten Mal sowohl an der
Wiener Staatsoper als auch an der New Yorker
Met auf – beiden Häusern sollte er in den
folgenden Jahren eng verbunden bleiben. 1999
wurde Bertrand de Billy zum Musikalischen
Chef des wieder aufgebauten Teatro Liceu in
Barcelona berufen und prägte das traditionsreiche
Haus mit seiner musikalischen Aufbauarbeit
bis zum heutigen Tag. In seine fünfjährige
Amtszeit fiel ein Mozartzyklus,
aber vor
allem Wagners Ring des Nibelungen in internationaler
Starbesetzung in der Regie von Harry
Kupfer sowie Tristan und Isolde. Beides wurde
für Bertrand de Billy zum großen persönlichen
Triumph. 2004 verließ er Barcelona, um sich
vollständig seiner neuen Aufgabe widmen zu
können, die er bereits 2002 begonnen hatte:
Als Chefdirigent des RSO Wien formte er
das Orchester zu einem heute viel bewunderten,
flexiblen Instrument, das von den Opern
Mozarts bis zu wesentlichen Uraufführungen
unserer Tage alle Stile mühelos beherrscht
und dessen Klangqualität international gerühmt
wird. Neben den regelmäßigen Serien
in Wiens Konzerthäusern tritt das RSO auch
als Opernorchester im Theater an der Wien in
Erscheinung, eine Entwicklung, die de Billy
schon vor seinem Amtsantritt als Gastdirigent
entscheidend gefördert hat.
Im Sommer 2002 debütierte er mit Mozarts
Zauberflöte mit den Wiener Philharmonikern
bei den Salzburger Festspielen und
leitet seither alljährlich sein Orchester in
Programmen, die die ganze Bandbreite seines
Könnens zeigen.
Bertrand de Billys Wirken ist auf zahlreichen
CDs (fast alle bei OehmsClassics
erschienen) und DVDs dokumentiert.
RSO Wien · Viena RSO
Das Radio-Symphonieorchester Wien
ging 1969 aus dem Großen Orchester
des Österreichischen Rundfunks hervor und
profilierte sich seitdem als eines der vielseitigsten
Orchester in Österreich. Seit der
Gründung des RSO liegt der Schwerpunkt
des Orchesters
vor allem auf der Pflege der
zeitgenössischen Musik. Unter seinen Chefdirigenten
Milan Horvat, Leif Segerstam,
Lothar Zagrosek, Pinchas Steinberg und
Dennis Russell Davies erweiterte das RSO
Wien kontinuierlich sein Repertoire von
der Vorklassik bis zur Avantgarde. Seit dem
1. September 2002 ist Bertrand
de Billy Chefdirigent
des RSO Wien.
Neben eigenen Konzertreihen im Musikverein
und dem Konzerthaus in Wien tritt
das Orchester regelmäßig bei den großen
Festivals im In- und Ausland auf, wobei eine
besonders enge Bindung an die Salzburger
Festspiele besteht. Die ausgedehnte Tourneetätigkeit
des RSO Wien führte das Orchester
u.a. in die USA, nach Südamerika und Asien
sowie in verschiedene europäische Länder.
Zu den Gästen beim RSO zählten bislang so
bekannte Künstler wie Leonard
Bernstein,
Ernest Bour, Andrew Davis, Christoph
von
Dohnanyi, Christoph Eschenbach, Michael
Gielen, Hans Werner
Henze, Ernst Krenek,
Bruno Maderna, Krzysztof
Penderecki,
Wolfgang Sawallisch, Giuseppe Sinopoli,
Hans Swarowsky und Jeffrey Tate. Die Saison
2006/2007 brachte renommierte Gastdirigenten
wie Michael Gielen, Peter Eötvös,
Michel Plasson, Martyn Brabbins oder Wayne
Marshall
und auch Vertreter der neuen
Generation wie Tugan Sokhiev, Kirill Petrenko
und Gabriel Feltz.
Beim Festival KlangBogen Wien hat sich
das RSO Wien u.a. mit Produktionen wie
Massenets Werther, Menottis Goya, Mozarts
Idomeneo oder Beethovens Fidelio auch als
Opernorchester etabliert. Seit 2007 spielt das
RSO Wien alljährlich mindestens drei Produktionen
als Opernorchester im Theater an
der Wien.
Die umfangreiche Aufnahmetätigkeit
des RSO Wien für den ORF und für CDProduktionen
umfasst Werke aller Genres,
darunter viele Ersteinspielungen von Vertretern
der klassischen österreichischen Moderne
und österreichischer Zeitgenossen.
Philosophie des RSO Wien ist es auch,
dem musikalischen Nachwuchs große Aufmerksamkeit
zu schenken. Beispiele für diese
gerne wahrgenommene Aufgabe sind die
Abschlusskonzerte der Dirigentenklassen
von Universität und Konservatorium, der
Wettbewerb „Gradus ad Parnassum“, Proben
für Kinder und die Reihe „Klassische
Verführung“: Bei diesen Gesprächskonzerten
im RadioKulturhaus werden Kindern und
Jugendlichen exemplarische Werke der Musikgeschichte
erläutert. Mit der Ausstrahlung
dieser Reihe und Konzertübertragungen liefert
das ORF-Orchester auch einen wesentlichen
Beitrag zum Programm, der in Ö1 mit
Komponistenporträts und Musikergesprächen
ergänzt wird.
www.rso-wien.orf.at
Deborah Polaski
Die Amerikanerin Deborah Polaski
zählt heute zu den bedeutendsten dramatischen
Sopranen. An allen großen Opernund
Konzertbühnen der Welt ist zu hören,
darunter in Berlin, London, New York, Mailand,
München, Paris, Salzburg und Wien.
Bekannt geworden ist die Künstlerin
durch ihre Verkörperung der großen dramatischen
Rollen von Wagner und Strauss.
Zudem sang sie u.a. bereits Marie in Bergs
Wozzeck sowie – seit ihrem Debüt bei den
Salzburger Festspielen 2000 – Didon und
Cassandre in Berlioz’ Les Troyens und die
Küsterin in Janácˇeks Jenufa.
Die Titelrolle von Richard Strauss’ Elektra
bildet seit Jahren einen
Mittelpunkt im
Wirken der Künstlerin; sie gestaltete die
Partie mit vielen bedeutenden Dirigenten,
Orchestern und Regisseuren. Einspielungen
liegen mit Daniel Barenboim und Semyon
Bychkov vor, beim WDR Köln gibt es zudem
eine TV-Aufzeichnung unter Bychkov.
Weitere Einspielungen umfassen Sly von
Ermanno Wolf-Ferrari, Wagners Ring, Lohengrin
und Tristan und Isolde sowie Berlioz’
Les Troyens;
Wagners Walküre, Siegfried, Götterdämmerung
und Tristan und Isolde sind
auch als DVD erhältlich.
Von 1988 bis 1998 wirkte Polaski bei den
Bayreuther Festspielen, wo sie die Brünhilde
öfter als jede andere Sopranistin der Nachkriegszeit
gestaltete. Seit einigen Jahren widmet
sich Polaski eingehend dem Liedgesang:
Gemeinsam
mit ihrem Begleiter Charles
Spencer ist sie seit 1997 in Liederabenden zu
erleben, eine CD liegt vor. An der Staatsoper
Berlin konzertierte sie zudem mit Daniel Barenboim
am Klavier.
Jane Henschel
Jane Henschel wurde in Los Angeles
geboren,
wo sie auch studierte. Ihre künstlerische
Laufbahn
begann in Aachen, Wuppertal,
Dortmund und an der Deutschen Oper am
Rhein Düsseldorf/Duisburg. Dort sang sie
Partien wie Amneris (Aida), Eboli (Don Carlo),
Azucena (Il trovatore), Ulrica (Un ballo
in maschera), Brangäne (Tristan
und Isolde),
Ortrud (Lohengrin),
Herodias (Salome) und
Carmen. Gastspiele führten
sie u.a. an die
Opernhäuser in Mailand, Zürich, München,
Amsterdam und Berlin sowie zu den Festivals
von Glyndebourne, Edinburgh, Schwetzingen
und Ludwigsburg. Bei den Salzburger Festspielen
trat sie 1996 als Türkenbaba in Strawinskis
The Rake’s Progress auf. 1992 debütierte
sie an der Covent Garden Opera London als
Amme in Strauss’ Die Frau ohne Schatten, eine
ihrer zentralen Partien: Mit dieser Rolle war
sie 2000 erstmals an der Wiener Staatsoper zu
hören. Hier sang sie zudem Fricka aus Wagners
Ring des Nibelungen, Mrs. Quickly aus
Verdis Falstaff und Klytämnestra (Elektra).
Am Londoner Covent Garden sang Henschel
unter Antonio Pappano die Erda wie auch
Auntie aus Benjamin Brittens Peter Grimes in
Salzburg unter Sir Simon Rattle sowie Mrs.
Quickly unter Kent Nagano an der Los Angeles
Opera. Zukünftige Engagements beinhalten
Wiedereinladungen an die Opernhäuser
von London, Paris, München, Wien und Barcelona
sowie Konzertverpflichtungen.
Zum Jahreswechsel 2006/07 war sie im
Wiener Konzerthaus in Beethovens 9. Symphonie
mit den Wiener Symphonikern unter
Fabio Luisi zu erleben.
Kwangchul Youn
Kwangchul Youn zählt zu den meistgefragten
Bässen.
Der gebürtige Koreaner war von 1993 bis
2004 festes Ensemblemitglied
der Berliner
Staatsoper Unter den Linden, wo er u.a. in
Aida, La Bohème, Don Carlo, Don Giovanni,
Elektra, Fidelio,
Le Nozze di Figaro, Meistersinger,
Parsifal, Robert
Le Diable, Tannhäuser,
Tristan und Isolde und Die Zauberflöte zu erleben
war.
Einladungen folgten u.a. nach Barcelona,
Karlsruhe, Paris, zur Ruhr-Triennale, an die
Wiener Staatsoper und zum KlangBogen
Wien.
Weitere Engagements führten ihn zu international
beachteten Festivals, darunter die
Salzburger und Bayreuther Festspiele. In der
Saison 2004/05 debütierte er u.a. an der Metropolitan
Opera New York.
Zudem tritt Youn kontinuierlich
als Konzertsänger
auf und gastierte u.a. mit den Berliner
Philharmonikern. Mit seinem Klavierpartner
Helmut Oertel widmet er sich nun
auch dem Liedgesang. An zahlreichen CDProduktionen
hat er mitgewirkt, darunter
die Meistersinger der Bayreuther Festspiele
unter Daniel Barenboim, Reinhard Keisers
Oper Croesus unter René Jacobs
sowie Fidelio,
Le Nozze di Figaro, Cosi fan tutte, Don
Giovanni und Tiefland unter Bertrand de Billy.
Die CD von Richard Strauss’ Daphne mit
dem WDR Sinfonieorchester
Köln unter Semyon
Bychkov erhielt 2006 eine „Grammy“-
Nominierung.
Zuletzt war Youn im März 2007 in der
Rolle des Heinrich VIII. in der konzertanten
Aufführung von Gaetano Donizettis
Anna
Bolena unter Bertrand
de Billy zu hören.
Ruxandra Donose
Nach ihrem Gesangs- und Klavierstudium
in Bukarest begann für die
rumänische Mezzosopranistin Ruxandra
Donose
eine rasante Karriere, die mit einem
festen Engagement an der Wiener Staatsoper
begann. Wiederholt gastierte sie u.a. an der
Metropolitan Opera New York, der Opera
Bastille Paris, dem Royal Opera House Covent
Garden London, der Hamburgischen
Staatsoper, der Deutschen
Oper Berlin, dem
Festival in Glyndebourne, der Dresdner
Semperoper, dem Teatro La Fenice und den
Salzburger Festspielen.
Mit Ensembles wie dem Symphonieorchester
des BR, den Münchner und Berliner
Philharmonikern, dem Orchestre de Paris,
dem Gewandhausorchester oder den Philadelphia
Orchestra ist sie bereits aufgetreten.
Sie sang alle großen Partien des lyrischen
Mezzofachs, darunter Carmen, Charlotte
(Werther), Cherubino, Sesto, Idamante,
Octavian, Rosina (Il Barbiere di Siviglia),
Adalgisa (Norma), Niklausse (Les Contes
d’Hoffmann), Popova (The Bean), Giovanna
Seymour (Anna Bolena), Proserpina (Orfeo),
Romeo (I Capuleti e i Montecchi), Varvara
(Katja Kabanova) oder Antigone (Oedipe).
Zudem sang sie u.a. in Ravels Shéhérazade,
Berlioz’ Les Nuits d’Été, Gustav Mahlers 2.
und Beethovens
9. Sinfonie sowie Lieder
von Arnold Schönberg, Alban Berg und
Mahler.
Donose hat sich auch als Interpretin
geistlicher Werke etabliert. So hat sie bei
CDs von Dvorˇáks Stabat Mater unter Giuseppe
Sinopoli, Bachs h-Moll-Messe unter Sergiu
Celibidache oder Mozarts Requiem unter
Donald Runnicle mitgewirkt. 2006 erschien
eine CD mit Liedern von Nicolae Bretan.
Stela Grigorian
Die in Tiflis/Georgien geborene Mezzosopranistin
Stella Grigorian
studierte
u.a. am Konservatorium
in Wien. Ihr erstes
Engagement führte sie 1998 an die Wiener
Staatsoper, wo sie bis Juni 2006 Ensemblemitglied
war. Dort sang sie Rosina (Il barbiere
di Siviglia), Pierotto (Linda di Chamounix),
Bersi (Andrea Chenier), Meg Page (Falstaff
), Antigone (Oedipe), Stefano (Romeo et
Juliette) sowie in Opern von Mozart unter
Riccardo Muti und Seiji Ozawa.
An der Wiener Volksoper war sie als Carmen
zu erleben.
Neben ihrem Wiener Festengagement
gastierte sie zudem u.a. in Graz (Massenets
Werther) und in Ulm als Giovanna Seymour
aus Anna Bolena. Weitere Engagements folgten
am Opernhaus Zürich, 2004 debütierte
sie bei den Salzburger Festspielen gefolgt von
Gastverpflichtungen
als Pierotto in Linda di
Chamounix und Marcellina in Le Nozze di Figaro
in Tokio, als Isabella in Rossinis L’ltaliana
in Algeri für eine Neuproduktion
in Klagenfurt
und bei den Festspielen
Klosterneuburg,
als Gräfin Helfenstein in Hindemiths Mathis
der Maler im Wiener Konzerthaus (Debüt im
Mai 2005) sowie in Respighis Il Tramonto mit
dem Küchl-Quartett
im Musikverein Wien.
Im August 2005 sang sie die Clitemnestra
in
Ignatz Pleyels Ifigenia in Aulide beim Pleyel
Festival. Eine Aufnahme dieser Produktion
ist auf CD erschienen. Während der Spielzeit
2005/06 sang sie Rosina, Stefano, Despina
und Marcellina an der Wiener Staatsoper.
Weitere Aufgaben waren Bizets Carmen in
Hamburg sowie ihr Rollendebüt als Giulietta
in Offenbachs Les contes d’Hoffmann.
Ileana Tonca
Die junge Sopranistin Ileana Tonca
wurde
in Kronstadt/Rumänien geboren
und erhielt ihre musikalische
Ausbildung an
der Bukarester
Musikakademie bei Georgeta
Stoleriu. Sie nahm an verschiedenen
Wettbewerben
teil und wurde mehrfach ausgezeichnet.
So war sie 1997 Finalistin des Domingo-
Opern-Wettbewerbs in Hamburg, 2000
wurde ihr bei der Vergabe der Eberhard-
Wächter-Medaille der Wiener Staatsoper der
Förderpreis
verliehen.
Nach dem Studium war Ileana Tonca Solistin
der Nationaloper Bukarest (u.a. in Mozarts
Entführung aus dem Serail, Rossinis
Il
Barbiere di Siviglia, Donizettis l’elisir d’amore
oder Gounods Faust ).
Seit der Spielzeit 1999/2000 ist sie Mitglied
der Wiener Staatsoper,
wo sie u.a. in
Partien von Mozart (Don Giovanni,
Zauberflöte),
Verdi (Don Carlo, Falstaff ), Wagner
(Ring des Nibelungen), Richard Strauss
(Ariadne auf Naxos)
oder Bizet (Carmen) zu
hören ist. Zudem beteiligt sie sich an Kinderprojekten.
Mit der Rolle der Sophie
aus
Strauss’ Rosenkavalier debütierte sie in der
Saison 2002/03 an der Staatsoper Unter den
Linden Berlin.
Auch im Konzertfach ist Ileana Tonca
sehr aktiv und nimmt Konzerteinladungen
in Rumänien, Frankreich, Italien, Deutschland,
Österreich, Bulgarien und Japan wahr.
Sie war zudem Gast bei verschiedenen Festivals
in Österreich und Deutschland.
Nina Bernsteiner
Nina Bernsteiner wurde 1982 in Graz
geboren und studiert Gesang
an der
Musikuniversität in Wien. Ihr Bühnendebüt
gab sie 2001 als Junge Witwe in Isang Yuns
Einakter Die Witwe des Schmetterlings im
Schlosstheater
Schönbrunn, wohin sie 2003
als Fiordiligi aus Mozarts Così fan tutte zurückkehrte.
Diese Partie sang sie auch 2004
im Schloss Frauenthal bei Deutschlandsberg
und im Auditorium von Portoroz (Slowenien)
sowie 2005 in der Burgarena Reinsberg
und in Holland (u.a. im Concertgebouw
Amsterdam). Weitere Auftritte folgten als
Arminda in La finta giardiniera (Mozart),
Hahn und Gastwirtin
in Das schlaue Füchslein
(Janácˇek), Musetta in La Bohème (Puccini)
und Taumännchen in Hänsel und Gretel
(Humperdinck).
An der Wiener Volksoper
war sie als Anna in Wiener Blut und als Barbara
Delaqua in Eine Nacht in Venedig (Johann
Strauß) zu hören. 2005 sang sie die Dinah in
Trouble in Tahiti (Bernstein) im Wiener Musikverein
sowie am Stadttheater Klagenfurt
die Luise in Der junge Lord (Henze).
Bei zahlreichen renommierten Wettbewerben
ging Bernsteiner, die im Rahmen
eines Musica-Juventutis-Konzerts erstmals
im Wiener Konzerthaus auftrat,
als Siegerin
hervor. Derzeit ist sie Stipendiatin der Züricher
Weltner-Stiftung. Konzerttourneen
führten sie nach Belgien, Holland, Südkorea
und China. Auch war sie im Theater an der
Wien sowie beim KlangBogen in der Neuproduktion
von Erwin Schulhoffs einziger
Oper Flammen zu erleben.
Ante Jerkunica
Der Bassist Ante Jerkunica wurde 1978
in Split/Kroatien geboren, wo er seine
musikalische Ausbildung
an der Musikschule
erhielt. 2004 erlangte er das Diplom der
Musikakademie von Lovran. Meisterkurse
absolvierte er bei Renata
Scotto und Olivera
Miljacovic. 2005 gewann er den 1. Preis beim
1. Nationalen Wettbewerb in Zagreb.
Erste Opernauftritte in Kroatien erfolgten
in Rollen wie Oroveso (Norma/Bellini),
Raimondo (Lucia di Lammermoor /Donizetti),
Wurm (Luisa Miller/Verdi)
sowie zuletzt
als Sarastro aus Mozarts Zauberflöte.
Im Februar 2006 folgte in Hannover sein
Deutschland-Debüt als Sarastro. Danach
gastierte er in Verdis Ballo in Maschera an der
Deutschen Oper Berlin, wo er in der Spielzeit
2006/07 als Stipendiat der Weisweiler-
Stiftung engagiert war.
Erik Årman
Erik Årman wurde 1970 in Stockholm
geboren. Seine musikalische
Laufbahn
begann 1985 mit einem Musik- und Gesangsstudium
an der Södra Latin Music
Highschool
in seiner Heimat (1985–88). Zusätzlich
absolvierte er gleichzeitig ein privates
Gesangsstudium in Stockholm (1985–89),
im Anschluss
daran folgte ein zweijähriges
Gesangsstudium in Wien (1989–91). Von
1991–95 studierte
er Gesangspädagogik an
der Wiener Musikhochschule und Gesang
bei Sebastian Vittucci. Schließlich besuchte
er für drei Jahre die Opernschule am Konservatorium
der Stadt Wien.
Noch während seiner Ausbildung wurde
Arman von verschiedenen
Wiener Theatern
engagiert, so u.a. vom Volkstheater,
Burgtheater,
Schönbrunner Schlosstheater und der
Volksoper
Wien. Anschließend trat er an der
Volksoper, im Musikverein
Wien und beim
KlangBogen Wien in Erscheinung. 1998/99
folgte ein Festengagement am Opernhaus
Passau, wo man ihn u.a. als Malcolm in Verdis
Macbeth
und als Methusalem in Wie einst im
Mai von Kollo & Kollo hören konnte. 1999
führte
ihn ein Gastvertrag ans Landestheater
Salzburg. Zudem war Årman 1999 bis 2004
am Ulmer Theater engagiert. Seit 2004 ist
der Sänger Ensemblemitglied des Staatstheaters
am Gärtnerplatz
in München. Zudem
hat er in dieser Zeit Gastverpflichtungen
an
der Komischen Oper Berlin und den Bregenzer
Festspielen
in Werken von Stephen
Sondheim, Kurt Weill, Smetana, Britten und
György Ligeti wahrgenommen.
Markus Raab
Der schwäbische Bassist Markus Raab
erhielt seine Ausbildung bei Elsa Marx
und Wicus Slabbert. Seine Laufbahn begann
beim Belvedere-Wettbewerb
in Wien 2002.
Es folgten Engagements des Stadttheaters
St.
Gallen und der Wiener Kammeroper, wo er
in der Rolle des Osmin 2003 mit großem Erfolg
debütierte.
Raab war Teilnehmer beim Marlboro-
Musikfestival 2002 in den USA, rege Konzerttätigkeit
führte ihn durch Deutschland
und Österreich. In der Saison 2003/04
wurde er festes Ensemblemitglied der Volksoper
Wien und war u.a. als Alcindoro (La
Bohème), Richter (Martha /Flotow), Antonio
(Le Nozze di Figaro), General Lefort (Zar und
Zimmermann),
Baron Douphol und Dottore
Grenvil (La Traviata), Ausrufer und Checco
(Boccaccio), Rabe, Adler und Stimme des
Zeus (Die Vögel/Braunfels), Yakuside (Madame
Butterfly), Der Förster (Schreker)
sowie
als Balthasar in der konzertanten Aufführung
von Schumanns
Genoveva zu erleben. In
Klosterneuburg sang er 2004 den Kezal aus
der Verkauften Braut, in St. Gallen
gastierte
Markus Raab 2005 als Lord Syndham aus
Zar und Zimmermann. An der Volksoper ist
er derzeit u.a. wieder als Micha (Die verkaufte
Braut), Vicomte Cascada (Die lustige Witwe)
sowie in den Neuproduktionen der Zauberflöte
und von Kienzls Der Evangelimann zu
hören. Weitere Rollen: Unbekannter/Checco
(Boccaccio) sowie Nachtwächter aus Wagners
Meistersinger. Beim KlangBogen Wien sang
er unter Bertrand de Billy den zweiten Gefangenen
in Beethovens Fidelio, dort gastiert
er auch als Harlekin in Erwin Schulhoffs
Flammen.
Slowakischer Philharmonischer
Chor
Der Slowakische Philharmonische Chor
ist ein prominenter Repräsentant
des
slowakischen Kulturlebens. Gegründet wurde
er 1946 als Gemischter Chor des Rundfunks
Bratislava, der erste Dirigent war der Initiator
und Gründer Ladislav Siovak. 1955 übernahm
Jan Maria Dobrodinsky
die Leitung,
der sich in seiner über 20-jährigen Tätigkeit
um die Profilierung
und den künstlerischen
Fortschritt des Ensembles verdient gemacht
hat. 1976 übernahm Valentin Iljin den Chor;
ihn löste Lubomir Matl ab, nachdem sich zuvor
Stefan Klimo, Pavel Baxa, Pavel Prochazka
und Marian Vach engagiert hatten. Blanka
Juhanakova
setzte diese erfolgreich Tradition
fort: Heute zählt der Slowakische Philharmonische
Chor zu den besten europäischen Ensembles
seiner Art. Viele Dirigenten schätzen
das technische Können, die Kultiviertheit des
Ausdrucks, die klangliche Ausgewogenheit
wie auch das weitgefächerte Repertoire, das
bis zur neuen Musik reicht (u.a. Schönberg
und Messiaen); darunter sind James Conlon,
Christoph von Dohnimyi, Claudio
Abbado,
Sir Roger Norrington, Lorin Maazel, Kurt
Masur, Riccardo Chailly, Antonio Pappano,
Valery Gergiev, Zubin Mehta und Georges
Pretre.
Alljährlich reist der Chor durch Europa,
auch Japan, Marokko oder die Türkei wurden
schon besucht. Der Chor arbeitete bereits
mit den Berliner und Wiener Philharmonikern,
den Wiener Symphonikern, dem Israel
Philharmonic Orchestra oder dem Orchestre
de Paris und
trat bei renommierten Festivals
u.a. in Berlin, Edinburgh, München, Paris,
Salzburg und Wien auf. Zahlreiche CD- und
Rundfunkaufnahmen liegen vor.