Die portugiesische Gitarre gehört exklusiv zur portugiesischen Kultur und das virtuose Spiel auf diesem Instrument gehörte lange Zeit zu den am meisten bewunderten Facetten der lusitanischen Musik. Auch wenn die portugiesische Gitarre meistens und korrekterweise mit dem Fado in Verbindung gebracht wird, birgt sie in sich doch auch ein ganz eigenes Genre. Die Tradition aus Coimbra inspirierte viele instrumentale Fantasien, die auf ruralen Folklore Tänzen basierten. Künstler aus Coimbra und Lissabon verwendeten die unendlich flexiblen Variationen, um in Dur- und Moll-Skalen ihre Improvisationsfähigkeiten zu demonstrieren. Gitarristen der traditionellen portugiesischen Musik, die zum größten Teil männlich sind, müssen dabei einen gewissen Grad an Komplexität zur Schau stellen: sie müssen die portugiesische Tradition erhalten und gleichzeitig innovativ sein und neues Leben in alte Themen einhauchen. Sie müssen komponieren und improvisieren und müssen in der Lage sein, eine große Bandbreite an Sängern und Sägerinnen zu begleiten. Sie müssen jede Nuance des Fado einfangen und mit ihrem Instrument ein tiefgehendes melancholisches Gefühl, das die Portugiesen „Saudade“ nennen, einfangen.