Das Barcelona Gipsy Klezmer Orchestra begeistert Zuhörer in ganz Europa mit einer aufregenden Mischung aus traditioneller Gispymusik und osteuropäischer, jüdischer Musik.
Bei den Proben und Vorbereitungen auf ihr zweites Album kamen die Bandmitglieder auf eine Idee: Sie erinnerten sie sich an all die Musiker, die sie auf ihrer Tour und bei Gastauftritten kennengelernt hatten. Größtenteils waren es Menschen, die ihr Leben der Musik gewidmet hatten. Man erzählte sich durch die gemeinsame Sprache der Musik Geschichten über das Leben, über Einigkeit und Versöhnung. Oft entstand das Gefühl einer sehr persönlichen Bindung, auch wenn man sich erst am selben Tag kennengelernt hatte. Die Band kam zu dem Schluss, dass Musik ein Wunder ist, das Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft, Religion, Nationalität und Sozialisation zusammenbringt.
Für das zweite Album ließ sich das Barcelona Gipsy Klezmer Orchestra bewusst Zeit, um ihre Idee reifen zu lassen. Einige Gastmusiker sind bereits seit über 50 Jahren im Musikgeschäft, so dass es der der Band schier unglaublich erschien, nun mit den Helden ihrer Kindheit zusammenzuspielen. Der Traum wurde Wirklichkeit, als die Gäste plötzlich im Studio in Barcelona standen und sie in der selben Woche zusammen ein Konzert in der ausverkauften Apolo Konzerthalle gaben.
Der einzige gleichaltrige Gast auf dem Release ist Nihan Devecioglu. Die klassisch ausgebildete türkische Sopranistin studierte am Salzburger Mozarteum. Neben türkischer Ethnomusik trat sie als Avantgarde-Jazzmusiker u.a. mit Bobby McFerrin und Chick Corea auf. Etliche Male spielte sie bereits mit dem BGKO zusammen.
Weitere sind Gäste Ferus Mustafov, Esma und Vlado Kreslin.
Ferus Mustafov, der „Saxophonkönig“ der Balkanmusik, auch „King Ferus“ genannt ist tatsächlich ein Pionier. War er doch einer der ersten Saxophonisten, die dieses Instrument in der Balkan- und Roma-Musik einführte.
Genauso bedeutend ist Esma, die als eine der größten Botschafter von Roma-Musik gilt sowohl in seiner Heimat Mazedonien als auch weltweit. Zu Ferus Mustafovs Alter ist zu sagen: er ist einer der Helden, den die Elterngeneration schon als Kind hörte. Erstaunlich ist, mit welcher Frische und Agilität der alte Herr spielt, dem man das Alter vielleicht ansieht, aber keinesfalls anhört.
Der Slowene Vlado Kreslin ist ein wahrer Gipsymusik-Poet. Sein Heimatdorf liegt an der ungarischen Grenze, wo Roma eine stärkere Integration in die Gesellschaft erfahren haben. Schon in seiner Jugend hegte er ein großes Interesse für die Roma-Kultur, zu einer Zeit, in der dies noch kritisch beäugt wurde. Heute erzählt er in eigenen Songs wunderbare, geheimnisvolle und leidenschaftliche Geschichten. Sein Gastauftritt beim BGKO besteht aus Liedern, die sein Leben beschreiben.
Die Band hingegen greift für ihr Album in Vergessenheit geratene Roma-Songs, die durch das BGKO eine Renaissance erleben. Ein visionäres, leidenschaftliches und temperamentvolles Album, das Gipsymusiker verschiedener Generationen auf gelungene Weise zusammenbringt!